Aller Heiligen und aller heiligen Seelen

Der Feiertag hat seinen Ursprung im irischen Erntefest. Die Ansiedler der Neuen Welt brachten es vor einigen Jahrhunderten hinüber, verbreiteten, umwandelten und passten es sich neu an.

In der Nacht zum 31.Oktober gegen 1.November begeht manch einer heute das uns allen bekannte Halloween 🎃 — Fest des Spukes, der Ungetüme und der bösen Geister. Im Westen hat sich über die Jahre hinweg eine ‚Trick or Treat‘-Kultur etabliert. Tür für Tür🚪wird, meist von kostümierten Kids und Jugendlichen, nun an jenem Abend das Wohnviertel abgeklopft und der Öffnende wird dabei befragt, was er denn so gern hätte: Süßes oder Saures.

Nun, letzteres ist nicht allzu schlimm. Wie so manch ironische Sache im Leben, wird auch hier dem Hausherrn die Wahl geboten. Doch meines Erachtens, ist der durchschnittliche Mensch etwas vom hochgestellten Sinn des Feiertages abgedriftet. Denn bei dem Wort ‚halloween‘ handelt es sich ja ursprünglich um All Hallows Eve — Der Vorabend Aller Heiligen 😇

Was ist Allerheiligen?

„Der Begriff der Liturgie umfasst die Gesamtheit und Ordnung aller zeremoniellen Bräuche, Riten und Feiern der Kirche (des Leibes Christi). Dazu gehören auch sämtliche Feiertage im Kirchenjahr, die im Gottesdienst gefeiert werden.

Einer dieser Feiertage bzw. Hochfeste ist Allerheiligen. Die Bezeichnung des Gedenktages gibt Aufschluss darüber, dass an diesem Tag aller Heiligen über Gebet und Fürbitten gedenken wird.

Oft wird vermutet, dass man an diesem Feiertag lediglich verstorbenen Menschen gedenkt, die vom Papst heiliggesprochen wurden. Doch das Gedenken an Allerheiligen gilt nicht nur vom Papst Heiliggesprochenen, sondern allen Menschen, die ihr Leben still, aber konsequent nach dem Glauben des Christentums geführt haben.“

Allerheiligen, gefolgt von Allerseelen

Heilig bedeutet ausgesondert, herausgerufen, besonders, Gott zugehörig. Heilige sind Menschen, die von Gott besonders berufen und befähigt sind, damit sie durch ihre Lebensführung und Einstellung den Menschen die Nähe Gottes vermitteln können.

Schon im irdischen Leben zeigte sich das in guten Werken und in der Verbundenheit mit dem Schöpfer. Nach ihrem körperlichen Sterben wurden sie in die himmlische Gemeinschaft mit Gott hineingenommen. Dort legen sie Fürbitte ein in den Anliegen derer, die sich mit ihnen verbunden fühlen.

Der heilige Georg, der mit dem Drachen – einem Sinnbild für das Böse, gekämpft und als Großmärtyrer – einer unter vielen in der Christlichen Geschichte, sein Leben in Liebe für Christus aufgegeben hat.

Der heilige Franziskus von Assisi, welcher, nachdem er in einem Gesichte von Jesus Christus berufen ward, Seine Kirche wieder aufzubauen, zum Mönch und Asketen wurde, in Liebe den Tieren und der Natur predigte, und in Liebe sich für die Armen einsetzte, und schließlich zum Bruder Gottes erhoben ward.

Nebst den Aposteln und den Heiliggesprochenen, gibt es auch viele andere heilig gewordene Menschen, welche ihr ganzes Leben in den Dienst ihrer Gemeinden gestellt haben. Gott selbst hat sie zu Heiligen durch die Kraft des Heiligen Geistes erhoben.

Solchen Idealen kann man nacheifern. Manchmal zeigt sich gerade im Kleinen und Unscheinbaren wahre Heiligkeit. Das geschieht gerade durch die Menschen, die einen im Leben weiterbringen. Die Verstorbenen und die Lebenden. Und auch solche darf man in seinem Herzen sein Eigen nennen. Menschen, zu die man eine besondere Verbundenheit hat. Menschen, dessen geistige Weisheit einen im Leben begleitet hat, oder dessen Vorbild beeindruckte. Heilige des persönlichen Lebens. Dächte man darüber länger nach, fände man mit Sicherheit solche Menschen.

Das Hochfest Allerheiligen möchte anregen, all diese Menschen zu gedenken. Jeder hat da wohl den einen oder anderen, kleinen oder großen, bekannten oder unbekannten. Alle sind wichtig und wertvoll. Das möchte uns dieses Fest sagen.

Kaum zufällig, dann auch im Anschluss – Aller Seelen.