Mariensingen

Es sind Engel. Wieder einmal. Himmelswesen, welche stets und mit tiefer Andacht der glückseligen Mutter Christi, Mariä, lobsingen. Hand in Hand mit allen Chören — in Opernhäusern und Sälen weltweit, wo Ausführungen klassischer Musik hervorgebracht werden, und wo, bei lobpreisenden Kantaten und Oratorien nicht selten sich der Himmel herablässt.

Es war die Mutter Jesu, welche Alles erhielt, und sich doch veranlasst sah, Alles zurückzulassen. Letzteres stach Ihr auch ins Herz. Beides hat Sie jedoch für uns getan — Sie hat Es für uns empfangen, und Sie hat Es für uns gelassen.

Lukas 2:33-35

Gottesmutter wird oft, nicht nur in der westlichen Welt — auf Statuen, sondern auch auf einigen Ikonen der östlichen Welt mit einem Pfeil ins Herz dargestellt. Sie wusste vieles von vornherein. Und Sie erlebte alles mit. Zum Schluss, bei Ihrer größten Prüfung, war Sie jedoch allein. Ganz allein mit dem Schmerz. So allein, wie Ihr gekreuzigter Sohn, Jesus Christus, am Kreuz, kurz bevor Er Seinen Geist dem Vater übergab. Ihrem Sohn, von unter dem Kreuz, in Sterbensqualen zuzusehen, brach Ihr womöglich das Herz.

Zum 11. Juni, als auch zum 2. Osterntag, wird die Gottesgebärerin, ‚unsere Gute Frau‘, mit dem Lobgesang ‚Ehrenhaft ist es‘ lobgepriesen. Die Geschichte zu der Hymne ist jedenfalls nicht weniger entzückend.

Ein Ereignis der älteren Vergangenheit, das sich vor etwa mehr als zehn Jahrhunderten zugetragen hat, im ‘Heiligwald‘, in Athos, wurde von den dort in Bruderschaft lebenden Mönchen aufgenommen und weitergegeben, sodass es mitsamt himmlischem Gesang, welcher ihnen genauso himmlisch übermittelt ward, bis in unserer Zeit überliefert wurde. 

Unweit der Hauptstadt von Athos, Karea, in einem Tal, das später ‚Tal des Gesanges‘ genannt ward, wurden die noch heute bestehenden, voneinander entlegenen Mönchszellen von Brüdern Mönche besiedelt.

In einer dieser Zellen lebten ein älterer Mönch namens Gavrijl und sein Klosterschüler, der den gleichen Namen trug. Sie hatten die Gewohnheit in der kleinen Zelle tagtäglich ihren kirchlichen Dienst durchzuführen.

Eines Tages, nach seiner Gewohnheit gegen Feiertag die Konzilkirche in Karea aufzusuchen, verließ der alte Mönch seinen Schüler mit der Bitte, dass er allein die Morgenandacht begehen möge.

Während der Nacht klopfte es an die Tür. Die Pforte öffnend, sah der Klosterschüler einen Mönch vor sich stehen. Er lud den unbekannten Mann in die Zelle ein, damit sie zusammen die Wache durchführen.

So geschah es, dass am Kirchengesang “Ehrenhafter Cherubim…“ angelangt, der Unbekannte andachtsvoll und mit engelscher Stimme zur Hochheiligen Muttergottes zu singen begann:

„Ehrenhaft ist es wahrhaftig, Dich zu lobpreisen, Gottesmutter, stets selig, und überunschuldig, und Mutter unseres Gottes..

Nach diesen Worten begann die Ikone Muttergottes, welche sich in der Mönchszelle befand und vor der sie ihr Gebet hinauffahren ließen, plötzlich mit ungewöhnlichem Licht zu strahlen, und der junge Schüler, erfüllt von himmlischer Freude und weinend vor Rührung, wand sich an den Neuankömmling mit den folgenden Worten: “Vater, wir haben diesen Gesang noch nie von den Alten gehört. Ich bitte dich, schreibe ihn mir auf, zur Erinnerung!“

Der unbekannte Mönch verlangte Tinte und Papier. Es stellte sich jedoch, dass in der Zelle diese nicht vorhanden waren. Dann sagte der Unbekannte zum Klosterschüler: “Bringe mir eine steinerne Platte!“

Sobald er diese erhielt, begann der Mönch mit bloßer Hand auf den Stein zu schreiben. Unter seiner wundertätigen Hand began der Stein die geschriebenen Buchstaben und Worten des Gesanges aufzunehmen, als würde er schmelzen. Darauf gab der Mönch seinem jüngeren Bruder den Auftrag: “Von jetzt an, singet so alle Orthodoxen!“ Nachdem er diese Worte ausgesprochen hatte, ward er auf einmal unsichtbar.

Alsbald nachdem der alte Mönch Gavrijl von der Wache zurückgekommen war, erzählte ihm sein Schüler von dem geheimnisvollen Gast und zeigte seinem Alten die steinerne Platte mit dem Gebetstext vor. Der erfahrene Geistliche erkannte sogleich, dass in der Mönchszelle Erzengel Gabriel selbst gewesen war, zur Erde gesandt, um den Christen einen weiteren bezaubernden Gesang zur Verherrlichung der Muttergottes zu verkünden.

Die zwei Zellengenossen zeigten den Ältesten in der Versammlung die steinerne Platte und erzählten von dem geschehenen Wunderereignis. Daraufhin priesen alle Brüder aus einem Munde und einem Herzen Gott Christus, der ein solches Wunder Seiner übergesegneten Mutter zu Ehren getätigt hatte, und sangen den neuen Gesang, gebracht auf Erden von Erzengel Gabriel.

Die steinerne Platte ward in Konstantinopel als Zeugnis des geschehenen Wunders vorgezeigt. Muttergottes Ikone, vor welcher zum ersten Mal das Gebet vorgesungen worden war, wurde von der Mönchszelle der ‘Heiligwald‘-Väter geholt und in den Konziltempel ‘Protaton‘ in Karea gebracht, wo sie sich auch bis jetzt befindet, wobei man sie seitdem „Ehrenhaft ist es“ zu nennen begann.

In derselben Weise, noch zu Zeiten dieses Wundergeschehens, ist auch die Mönchszelle so benannt worden und wird in ‚Heiligwald‘, bzw. in Athos, unter dem Namen “Ehrenhaft ist es“ bekannt.

Quelle

Rainer Maria Rilke. Ein Poet, von dem sich die Engel nur schwer losbinden können, äußert sich in lebendiger Entzückung und stets anhand Engelscher Reden in rainer Form. In ‚Briefe an einer jungen Frau‘ schreibt er:

„ … obendrein, eines dieser kleinen roten, mit schwarzen Punkten bedeckten Glückskäfern, welche, leicht taumelnd, in meinem Zimmer überwintern, geht gerade durch mein Blatt.“

Sind Marienkäfer in Eurer Wohnung beheimatet, bzw. Ihr sie in einem einsamen Eck Eures Zuhauses vorfindet, wenn auch nur vorübergehend, da es ein gewisses Etwas ist, das nur sporadisch vorkommt, dann hat es einen ganzen Segen zu bedeuten. Nicht umsonst heißen sie Marienkäfer 🐞

Aller Heiligen und aller heiligen Seelen

Der Feiertag hat seinen Ursprung im irischen Erntefest. Die Ansiedler der Neuen Welt brachten es vor einigen Jahrhunderten hinüber, verbreiteten, umwandelten und passten es sich neu an.

In der Nacht zum 31.Oktober gegen 1.November begeht manch einer heute das uns allen bekannte Halloween 🎃 — Fest des Spukes, der Ungetüme und der bösen Geister. Im Westen hat sich über die Jahre hinweg eine ‚Trick or Treat‘-Kultur etabliert. Tür für Tür🚪wird, meist von kostümierten Kids und Jugendlichen, nun an jenem Abend das Wohnviertel abgeklopft und der Öffnende wird dabei befragt, was er denn so gern hätte: Süßes oder Saures.

Nun, letzteres ist nicht allzu schlimm. Wie so manch ironische Sache im Leben, wird auch hier dem Hausherrn die Wahl geboten. Doch meines Erachtens, ist der durchschnittliche Mensch etwas vom hochgestellten Sinn des Feiertages abgedriftet. Denn bei dem Wort ‚halloween‘ handelt es sich ja ursprünglich um All Hallows Eve — Der Vorabend Aller Heiligen 😇

Was ist Allerheiligen?

„Der Begriff der Liturgie umfasst die Gesamtheit und Ordnung aller zeremoniellen Bräuche, Riten und Feiern der Kirche (des Leibes Christi). Dazu gehören auch sämtliche Feiertage im Kirchenjahr, die im Gottesdienst gefeiert werden.

Einer dieser Feiertage bzw. Hochfeste ist Allerheiligen. Die Bezeichnung des Gedenktages gibt Aufschluss darüber, dass an diesem Tag aller Heiligen über Gebet und Fürbitten gedenken wird.

Oft wird vermutet, dass man an diesem Feiertag lediglich verstorbenen Menschen gedenkt, die vom Papst heiliggesprochen wurden. Doch das Gedenken an Allerheiligen gilt nicht nur vom Papst Heiliggesprochenen, sondern allen Menschen, die ihr Leben still, aber konsequent nach dem Glauben des Christentums geführt haben.“

Allerheiligen, gefolgt von Allerseelen

Heilig bedeutet ausgesondert, herausgerufen, besonders, Gott zugehörig. Heilige sind Menschen, die von Gott besonders berufen und befähigt sind, damit sie durch ihre Lebensführung und Einstellung den Menschen die Nähe Gottes vermitteln können.

Schon im irdischen Leben zeigte sich das in guten Werken und in der Verbundenheit mit dem Schöpfer. Nach ihrem körperlichen Sterben wurden sie in die himmlische Gemeinschaft mit Gott hineingenommen. Dort legen sie Fürbitte ein in den Anliegen derer, die sich mit ihnen verbunden fühlen.

Der heilige Georg, der mit dem Drachen – einem Sinnbild für das Böse, gekämpft und als Großmärtyrer – einer unter vielen in der Christlichen Geschichte, sein Leben in Liebe für Christus aufgegeben hat.

Der heilige Franziskus von Assisi, welcher, nachdem er in einem Gesichte von Jesus Christus berufen ward, Seine Kirche wieder aufzubauen, zum Mönch und Asketen wurde, in Liebe den Tieren und der Natur predigte, und in Liebe sich für die Armen einsetzte, und schließlich zum Bruder Gottes erhoben ward.

Nebst den Aposteln und den Heiliggesprochenen, gibt es auch viele andere heilig gewordene Menschen, welche ihr ganzes Leben in den Dienst ihrer Gemeinden gestellt haben. Gott selbst hat sie zu Heiligen durch die Kraft des Heiligen Geistes erhoben.

Solchen Idealen kann man nacheifern. Manchmal zeigt sich gerade im Kleinen und Unscheinbaren wahre Heiligkeit. Das geschieht gerade durch die Menschen, die einen im Leben weiterbringen. Die Verstorbenen und die Lebenden. Und auch solche darf man in seinem Herzen sein Eigen nennen. Menschen, zu die man eine besondere Verbundenheit hat. Menschen, dessen geistige Weisheit einen im Leben begleitet hat, oder dessen Vorbild beeindruckte. Heilige des persönlichen Lebens. Dächte man darüber länger nach, fände man mit Sicherheit solche Menschen.

Das Hochfest Allerheiligen möchte anregen, all diese Menschen zu gedenken. Jeder hat da wohl den einen oder anderen, kleinen oder großen, bekannten oder unbekannten. Alle sind wichtig und wertvoll. Das möchte uns dieses Fest sagen.

Kaum zufällig, dann auch im Anschluss – Aller Seelen.

Zum diesjährigen Weltkindertag: UNICEF-Mitmach-Aktion, an der sich jedes Kind beteiligen und mit bunter „Street Art“ für seine Rechte einsetzen kann

Artikel auf der Unicef-Webseite lesen